Die Bedeutung der Bäume
1. Mo. 2, 16-17: "Und Jehova Gott gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baume des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du gewisslich sterben."
Es geht hier eigentlich gar nicht so sehr um das Gute und das Böse an sich, sondern es geht vor allem um das und dazwischen! Das ist kein natürlicher Baum mit 2 Arten in einer Frucht. Gott selbst schuf alle Bäume und im Normalfall sah es folgendermassen aus:
"Und die Erde brachte Gras hervor, Kraut, das Samen hervorbringt nach seiner Art, und Bäume, die Frucht tragen nach ihrer Art, in welcher ihr Same ist nach seiner Art." 1. Mo. 1, 12
Jeder nach seiner Art. Es gibt keinen natürlichen Baum, der zum Beispiel Äpfel und Kirschen in einer Frucht trägt. Was also Mühe macht, ist die Vermischung.
Wichtig ist, dass wir alles prüfen und das Gute behalten: "Prüft aber alles, das Gute haltet fest!" 1. Thes. 5, 21
Fazit: Es ist nicht gut, Vermischtes einzunehmen.
"Und Jehova Gott liess aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, lieblich anzusehen und gut zur Speise; und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen." 1. Mo. 2, 9
Alle Bäume wuchsen lieblich, begehrenswert auf, dann kommt im Text eine Zäsur - und die zwei speziellen Bäume werden erwähnt. Diese zwei wuchsen gar nicht auf, sondern wurden als voll ausgewachsene Bäume gepflanzt!
In der biblischen Symbolik steht der Baum des Lebens für Jesus. Jesus ist ewig existent - seiend als Gott, also auch der Baum des Lebens als Repräsentant Jesu'.
Was ist mit der Ortsbezeichnung?
Beim Baum des Lebens wird klar ausgesagt, dass er sich in der Mitte, im Zentrum befindet, an zentralster Stelle. Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse hingegen ist nicht lokalisierbar, manchmal weit weg, manchmal sehr nahe.
Der Baum als solches ist die Krone, der König der Pflanzen, flora. Und der Mensch ist die Krone der Schöpfung. Daraus lässt sich ableiten, dass in der Bibel oft Bäume mit Menschen verglichen werden:
"Glückselig der Mann, der nicht wandelt im Rate der Gottlosen, und nicht steht auf dem Wege der Sünder, und nicht sitzt auf dem Sitze der Spötter. (...) Und er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Blatt nicht verwelkt; und alles was er tut, gelingt." (Ps. 1, 1.3)
"Und aufblickend sprach er: Ich sehe die Menschen, denn ich gewahre solche, die wie Bäume umherwandeln." Mk. 8, 24
Die grosse Frage ist: Woher kommt der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen?
Sehr wahrscheinlich wurde dieser Baum von Gott zur Existenz autorisiert, von wem er jedoch gepflanzt wurde, bleibt offen. Er war ein ausgewachsener Baum, das heisst, er wuchs nicht auf. Wir lesen in 1. Mo. 2, 9: "Und Jehova Gott liess aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, lieblich anzusehen und gut zur Speise; und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen."
Vernetzung: diese zwei Bäume waren bei 1. Mo. 1, 1 schon da und müssen eine geistliche Bedeutung haben, da sie nicht wuchsen, sondern ausgewachsen gepflanzt wurden.
Gott gibt dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen mit dem Verbot doppelten Wert - in "erzieherischer Hinsicht" auf den Menschen. Denn Gesetze sind da, damit sie gehalten oder gebrochen werden und um danach beurteilt zu werden. In dem Moment, in dem man etwas verbietet, wird's interessant: richte ich mich danach, oder nicht?
Die Schlange nun preist diese Erkenntnis von Gut und Böse bewusst an!
"Und die Schlange sprach zu dem Weibe: Mitnichten werdet ihr sterben! Sondern Gott weiss, dass, welches Tages ihr davon esset, eure Augen aufgetan werden, und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses." 1. Mo. 3, 4-5
Bei dieser Versuchung war der Mensch bereits "zweigeteilt", d.h. zwei „getrennt" lebende Denkarten müssen (jeder für sich) zu einer Entscheidung gelangen. Gott dagegen lebt nicht „getrennt" in seiner Denkart. ER ist EINS und vertritt immer das Gute, egal, was ER „erkennt". Die Menschen müssten sich - nach der Zweiteilung - dagegen erst EINS machen, um wie Gott einhellig immer das Gute zu wählen. Und genau das taten sie nicht in der Versuchung der Schlange... .
Alle haben ein Gegenüber... und Adam?
War es eigentlich "richtig", dass der Mensch Adam sich in Mann und Männin teilen liess? Dieser Frage wollen wir tiefer auf den Grund gehen...
„Und Jehova Gott sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, seines Gleichen." 1. Mo. 2, 18 Weshalb das, nachdem Gott in 1. Mo. 1, 31 sagt, er sah alles an und "...siehe, es war sehr gut"? Der Mensch von sich aus kam nie auf den Gedanken, dass es nicht gut sei, alleine zu sein. Gott sagte es, wohl „innerhalb der Dreieinigkeit" (1. Mo. 2, 18)!
Interessant, dass wir überhaupt wissen, was Gott hier dachte. Das ist eine riesige Offenbarung.
Gott fand diese Idee der "Hilfe" gut. Doch fragt er - scheinbar - nicht Adam, was er dazu meint, sondern er führt seine Idee durch.
Wenn wir im Text weiterlesen, finden wir im 1. Mo. 2, 19 eine Wiederholung von 1. Mo. 1, 20ff.:
"Und Jehova Gott bildete aus dem Erdboden alles Getier des Feldes und alles Gevögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und wie der Mensch ein lebendiges Wesen nennen würde, so sollte sein Name sein."
Stell dir das vor! Gott führt die ganze Tierwelt vor! Es muss schon nur Stunden gedauert haben, bis jedes Tier an Gott und Adam vorbei gegangen ist, und Adam hatte noch die Aufgabe, einem jeden einen Namen zu geben. Gewaltig!
Adam war, das sehen wir hier deutlich, der erste Jünger Gottes. Jünger sollen das gleiche tun wie der Meister. Und Adam schafft die Tiere eigentlich zum zweiten Mal, denn erst Namensgebung schafft Identität / Existenz. (Vgl. "Der Name der Rose" : Um 1300 gab es unter vielen anderen religiösen Philosophien im Christentum zwei Richtungen, die zum Bestseller-Titel "Der Name der Rose" führten: die einen sagten, ein Gegenstand / Geschöpf existiere durch sein "Dasein", die anderen sagten, "durch seine Benennung, sein Erhalten einer Bezeichnung / eines Namens". Also "Rose" als Blume oder "die Rose" als Benennung, dass es eine Blume ist.) Ein Name prägt den Charakter des Menschen, kann Segen oder Fluch sein.
Die Tiere werden Adam von Gott pärchenweise vorgeführt: "Adam, merkst du was?" Wenden wir unsere Aufmerksamkeit Vers 20 zu:
"Und der Mensch gab Namen allem Vieh und dem Gevögel des Himmels und allem Getier des Feldes. Aber für Adam fand er keine Hilfe seines Gleichen." 1. Mose 2, 20
Hier scheint ein Dialog zwischen Gott und dem Menschen stattgefunden zu haben. Adam scheint Gott mitgeteilt zu haben, dass ihm eine entsprechende Hilfe fehlt, beziehungsweise es von ihm kein zweites "Exemplar" gibt, das sich mit ihm zusammen ideal zu einem Pärchen ergänzen würde. Da drängt sich die Frage auf, weshalb Gott nicht gleich von Beginn weg zwei Menschen gemacht hat? Die Antwort liegt eigentlich auf der Hand: weil erstens Adam ja eigentlich nichts fehlt und weil zweitens Gott vielleicht sich gewünscht hat, dass Adam sich zu ihm umdreht und zu Gott sagt: "Ich habe ja dich, ich brauche niemanden mehr."
"Und sie hörten die Stimme Jehovas Gottes, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages." 1. Mo. 3,8a
Hier heisst es, dass Gott im Garten gewandelt ist. Wandeln kann aber nur jemand, der einen Körper hat. Gott ist also körperlich mit Adam im Paradies gewandelt, er hatte regelmässig Gemeinschaft mit Adam. Gott wollte, dass Adam erkennt: Er (Gott) ist seines Gleichen, an Körper, Gegenwart, Denkart, etc.
Übrigens: Adam war nie nackt! Gott schuf ihn seines Gleichen und da Gott nicht nackt ist, hat Gott Adam ein Lichtkleid gegeben, so wie er es hat (vgl. Ps. 104, 1-3).
Adam war also eine Herrlichkeitsfigur.
Und wie müssen wir uns das vorstellen? Gibt es alsdann einen himmlischen und einen irdischen Leib?
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Der irdische und der himmlische Leib des Menschen
Der irdische Leib, der verborgen wächst
"Denn du besassest meine Nieren; du wobest mich in meiner Mutter Leibe. Ich preise dich darüber, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele weiss es sehr wohl. Nicht verhohlen war mein Gebein vor dir, als ich gemacht ward im Verborgenen, gewirkt wie ein Stickwerk in den untersten Örtern der Erde. Meinen Keim sahen deine Augen, und in dein Buch waren sie alle eingeschrieben; während vieler Tage wurden sie gebildet, als nicht eines von ihnen war." Ps. 139, 13 16
"Gewoben" in der Mutter Leib, ein Bild, auf das wir in allen drei Teilen dieser Behandlung eingehen werden. Es ist immer noch recht geheimnisvoll, wie ein Kind in seiner Mutter heranwächst - wie viel geheimnisvoller kommt Vers 15 auf uns zu: ein „tieferes" Gewobenwerden im Verborgenen - in den untersten Örtern der Erde! Dies kann man nur schwer verstehen - wir müssen spekulieren: wird der Embryo in der Mutter parallel zum geistlich-irdischen-verborgenen Leib in der Erde gebildet? Oder ist der verborgene untere zuerst da? Vereinigt sich der verborgene mit dem im Mutterleib zu einer gegebenen Zeit? Wäre das im Zusammenhang mit der Bildung der Seele? Nach 3. Mo. 17, 11 lebt eine Seele im Blut. Kommt die Seele des Menschen in das Werden, ins Sein, wenn sich der Blutkreislauf im Embryo bildet?
"So steht auch geschrieben: "Der erste Mensch, Adam, ward eine lebendige Seele"; der letzte Adam ein lebendig machender Geist. Aber das Geistige war nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistige. Der erste Mensch ist von der Erde, von Staub; der zweite Mensch ist vom Himmel. Wie der von Staub ist, so sind auch die, welche von Staub sind; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen. Und wie wir das Bild dessen von Staub getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen." 1. Kor. 15, 45-49
Es gibt nur "zwei Menschen" auf Erden. Der erste und der letzte Adam (=Mensch). Sie sind "korporierte" Wesen, das heisst eine Körperschaft, viele Glieder in einem Körper. Wie man einen verästelten Stammbaum zeichnet, so könnte man Adam als sehr "verästelten" Menschen zeichnen, von ein bis zu zwei Milliarden Wesen. So auch der Christus - er das Haupt, wir die Glieder. Von einem zu Milliarden...
"Denn gleichwie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind: also auch der Christus." 1. Kor. 12, 12
"Und er ist das Haupt des Leibes, der Versammlung, welcher der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, auf dass er in allem Vorrang habe." Kol. 1, 18 „Und Jehova Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele." 1. Mo. 2, 7
Durch den Odem Gottes wurde der Mensch eine lebendige Seele. Odem kam zu Materie aus Erde (auch in den untersten Örtern, wie Ps. 139, 15 sagt, und dann auf die Erdoberfläche genommen?) und in dieser "chemischen Verbindung" entsteht Adams Seele und somit lebendiger Körper. Dieses Seelenleben gibt Adam an Eva weiter, beide an ihre Nachkommen, bis heute.
"Das war das wahrhaftige Licht, welches, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtete." Joh. 1, 9
"...und der Staub zur Erde zurückkehrt, so wie er gewesen, und der Geist zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat." Pred. 12, 7
Den jeweiligen Lebensgeist gibt - und nimmt - Gott. So sind alle Menschen auf natürliche Art Geschwister, durch Adams Seelenleben und Körperbildung verwandt.
"Nicht verhohlen war mein Gebein vor dir, als ich gemacht ward im Verborgenen, gewirkt wie ein Stickwerk in den untersten Örtern der Erde." Ps. 139, 15
Der irdische Körper wird also gewoben, und die Knochen "eingestickt?"
"Meine Wohnung ist abgebrochen und ward von mir weggeführt wie ein Hirtenzelt. Ich habe, dem Weber gleich, mein Leben aufgerollt: vom Trumme schnitt er mich los. Vom Tage bis zur Nacht wirst du ein Ende mit mir machen!" Jes. 38, 12
Der irdische Tod im Vergleich mit einem abgeschnittenen Weberfaden. Gedanke: Wenn das Leben bis ins Alter gelebt wird, gleicht es dann einem fertig gewobenen Teppich, samt individuellem Muster? Stirbt jemand zu jung, wäre dies ein Bild eines unvollendeten Teppichs...
"- ehe zerrissen wird die silberne Schnur, und zerschlagen die goldene Schale, und zerbrochen der Eimer am Quell und zerschlagen die Schöpfwelle an der Zisterne." Pred. 12, 6
Die geheimnisvolle silberne Schnur (hier im ganzen 12. Kapitel als Bild des alternden Menschen) - bildet sie die verborgene lebenslange Verbindung des irdischen Körpers in der Erde mit dem Körper auf der Erde? Ist sie eher die Verbindung "nach oben"? - Doch dem entgegen steht, dass der Geist zurück (nach oben) zu Gott geht. So könnte die silberne Schnur den Körper selbst "zusammenhalten" (=Nerven im Rückgrat, z.B.) und die Verbindung "nach unten" garantieren.
"Ist es nicht so? Wird ihr Zeltstrick an ihnen weggerissen, so sterben sie, und nicht in Weisheit." Hiob 4, 21
Der Zeltstrick hier bedeutet wohl die Verbundenheit des irdischen Körpers mit der Erde, das Leben, das eben doch mit der Erde zusammenhängt.
"Denn wir wissen, dass, wenn unser irdisches Haus, die Hütte, zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, ein ewiges, in den Himmeln." 2. Kor. 5, 1
Im Vers 1 beruft sich Paulus auf eine "Zeltwohnung", sieht unseren Körper darin, der zerstört wird. Er nennt ihn "aufirdisch", griech. EPIGEIOS. Wenn dieser dann "herabgelöst" = zerstört wird, dann haben wir einen Bau (griech. OIKODOMÄ) aus Gott, nicht von Händen gemacht (wie ein Zelt!), äonisch dauernd, in den Himmeln. Von dieser himmlischen Behausung handelt Teil III.
Der Lichtsleib, der von innen wächst
"In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (...). Das war das wahrhaftige Licht, welches, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet." Joh. 1, 4+9
Alle Menschen haben das Licht des Lebens.
"Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst." Joh. 1, 5
Dieses Licht scheint in der Finsternis, doch erst aus der Finsternis heraus gebiert es uns neues Leben in Christus. Dazu muss man das WORT, den LOGOS, Christus, aufnehmen, indem man an ihn glaubt, d.h. ihm vertraut.
"Denn der Gott, der aus Finsternis Licht leuchten hiess, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi." 2. Kor. 4, 6
"So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden." Joh. 1, 12
"So viele nun vollkommen sind, lasst uns also gesinnt sein; und wenn ihr etwas anderes gesinnt seid, so wird euch Gott auch dies offenbaren. Doch wozu wir gelangt sind, lasst uns in denselben Fussstapfen wandeln." Phil. 3, 15-16
"Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen." Joh. 14, 23
Jetzt lebt man mitten unter den anderen Menschen als "besonderes Licht", indem man an diesem Logos, dem Wort, festhält und sein Leben danach ausrichtet; man wandelt als "Kinder des Lichts". Einer von mehreren Texten im NT dazu ist aus dem Epheserbrief:
"Denn einst waret ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn; wandelt als Kinder des Lichts, denn die Frucht des Lichts besteht in aller Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit, indem ihr prüfet, was dem Herrn wohlgefällig ist. Und habet nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, vielmehr aber strafet sie auch; denn was heimlich von ihnen geschieht, ist schändlich selbst zu sagen. Alles aber, was blossgestellt wird, wird durch das Licht offenbar gemacht; denn das Licht ist es, das alles offenbar macht. Deshalb sagt er: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten!" Eph. 5, 8-14
Es zieht solche Christen nach oben, aus dem verborgenen Lebensquell bis zum Offenbarwerden "mit ihm in Herrlichkeit".
"Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so suchet, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Sinnet auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist; denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott. Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit." Kol. 3,1 4
Der Höhepunkt dürfte dann die Verwandlung des Leibes sein bei Christi Wiederkunft...
"Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden." 1. Kor. 15, 51-52
...eine Verwandlung, die er auf dem "Berg der Verklärung" um der Jünger willen "vorweg nahm", wie wir im folgenden Text aus dem Evangelium des Matthäus lesen können:
"Und er wurde vor ihnen umgestaltet. Und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiss wie das Licht." Matth. 17, 2
Der anschaulichste Text zu diesem Prozess des inneren Lichtswachstums ist der von Lukas:
"Die Lampe des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge einfältig ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. Sieh nun zu, dass das Licht, welches in dir ist, nicht Finsternis ist. Wenn nun dein ganzer Leib licht ist und keinen finsteren Teil hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn die Lampe mit ihrem Strahle dich erleuchtete." Lk. 11, 34-36
Dass man sogar durch das Auge des Menschen eine Ahnung seines Innenlebens haben kann, ist faszinierend. Die hinteren Teile des Auges gehören bereits zum Gehirn. Man blickt also durch die Pupille (einziger durchsichtiger Teil am Menschenkörper!) "direkt ins Denken" des Menschen!
So können Augen Charaktere und ("Hinter"-) Gedanken offenbaren... Jesus sagt: "Ist das Auge lauter, einfältig klar (griech. HAPLOUS), so ist der ganze Leib licht, erleuchtet." Das Wort HAPLOUS bedeutet: "lauter; ohne Nebengedanken; einfach - durch nichts verwirrt und gestört." HAPLOUS - eventuell verwandt mit PELAGOS: der Spiegel der Wasserfläche, des offenen Meeres, das hell im Angesicht des Himmels leuchtet (vgl. Matth. 18, 6 und Apg. 27, 4).
Ist das Auge aber "böse", sagt Jesus, so wirkt auch der ganze Körper finster. "Böse" = griech. PONÄROS, mit PONOS = Mühe, Arbeit, Schmerzen, Beschwerden verwandt.
In Vers 35 dann der wichtigste Ausdruck: das Licht im Menschen kann Finsternis sein!! So liegt es doch in der Eigenverantwortung, was mit dem Licht im Menschen gemacht wird! Lässt man es wachsen, so wird es am Ende, bei Jesu Wiederkunft, wie ein Blitz aufleuchten, bei der Verwandlung des Körpers.
"In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (...) Das war das wahrhaftige Licht, welches, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet." Joh. 1, 4+9
"Wiederum nun redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben." Joh. 8, 12
"Wenn nun dein ganzer Leib licht ist und keinen finsteren Teil hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn die Lampe mit ihrem Strahle dich erleuchtete." Lk. 11, 36
"Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden." 1. Kor. 15, 51-52
"Und nun, Kinder, bleibet in ihm, auf dass wir, wenn er geoffenbart werden wird, Freimütigkeit haben und nicht vor ihm beschämt werden bei seiner Ankunft. Wenn ihr wisset, dass er gerecht ist, so erkennet, dass jeder, der die Gerechtigkeit tut, aus ihm geboren ist. Sehet, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heissen sollen! Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass, wenn es offenbar werden wird, wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist." 1. Joh. 2, 28 - 3, 2
Wir werden im Lichte Jesu sein, verherrlichte Körper (und passende Augen dazu!) haben, um ihn zu sehen, wie er ist!
Der himmlische Leib, der oben wächst
"Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen." Joh. 3, 3
Die neue Geburt fängt "von oben her" an, die Zeugung geschieht offenbar aus den Himmeln. Nicht "von neuem geboren", sondern laut Urtext "von oben gezeugt" im Original.
"Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand aus Wasser und Geist geboren werde, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen." Joh. 3, 5
Dann, Ergänzung: "aus Wasser und Geist gezeugt", um in das Reich Gottes einzugehen. Im ersten Text geht es darum, das Reich Gottes zu sehen, im zweiten Text darum, hineinzukommen. Das erste weist auf einen geistlichen Zustand hin, ähnlich "in deinem Lichte sehen wir das Licht" (Ps. 36, 9), und das zweite auf einen geistlich-körperlichen Zustand, denn nur mit einem Körper und mit Beinen kann man eingehen! So weist der erste Text vielleicht auf bekehrte aber nicht ausgebildete (=Heiligung, Früchte des Glaubens etc.) Menschen hin und der zweite auf Wiedergeborene und Glaubensgeprüfte. Oder wäre es "stufenmässig" zu verstehen: zuerst "von oben gezeugt", dann "aus Wasser und Geist" gezeugt, Wasser = irdischer Körper (zu 80% aus Wasser bestehend), Geist = himmlischer Körper?
"Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm!" 1. Joh. 1, 5
"Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen sein." Matth. 5, 14
Gott ist Licht, wir sind Licht. In der Lichtforschung sprach man von doppelter Art des Lichts, in Wellen- und in Partikelform.
"Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm! Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber in dem Lichte wandeln, wie er in dem Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde." 1. Joh. 1, 5-7
"Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach dem selben Bilde von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, durch den Geist." 2. Kor. 3,18
Könnte es auf Grund der vorhergehenden zwei Textstellen sein, dass, wenn göttliches Licht auf uns fällt, es von uns absorbiert wird, dass sich dann das Licht, die Herrlichkeit in uns mehrt? Licht kommt ja "von oben her"!
"Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so suchet, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Sinnet auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist; denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott. Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit." Kol. 3, 1 4
Daraus folgt: wir sollen "nach droben" hin gesinnt sein, genauer: den Verstand nach oben ausrichten, weil wir (auf Erden, im Glauben wandelnd) "gestorben" sind und unser Leben "mit Christus in Gott verborgen" ist. Erst bei seiner Erscheinung werden auch wir in Herrlichkeit erscheinen. Wir sind mit Christus auferweckt, das kann man gut im Glaubensleben erleben.
Konkreter wird's, also "körperlicher" zu verstehen, im Ephesertext. Da "sitzen" wir mit ihm in den überhimmlischen Örtern! Wie "im Glauben" hier auf Erden und "im Geist" oben bei ihm?
"- und hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in den himmlischen Örtern in Christo Jesu." Eph. 2, 6
Auf Erden gibt es "Glieder", die zu "töten" sind im Heiligungsleben. Je nachdem das geschieht, wird der neue Mensch angezogen (vom Himmel her?).
"Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Hurerei, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und Habsucht, welche Götzendienst ist." Kol. 3, 5
"Belüget einander nicht, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt." Kol. 3, 9
Hier wird es konkreter: unser Bürgertum (Luther: Wandel) ist in den Himmeln, aus welchen (von woher) wir auch den Herrn Jesus erwarten...noch einmal: nicht nur als Glaubensgut (Jesus kommt vom Himmel her wieder), sondern auch als Ortsbezeichnung: wir erwarten ihn hier unten, wir erwarten ihn dort oben. Der obere Körper von uns wartet darauf, mit Christus den unteren (=hier) Körper von uns umgestalten zu können?!
"Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten." Phil. 3, 20
In Christus ist unser Leben, in den Himmeln wird unser Losteil (=Erbe) aufbewahrt. Wenn Jesus wiederkommt, bringt er unseren himmlischen Körper mit. Wir sind ja "in ihm", wenn hier, warum nicht auch oben? Der untere wird vom oberen "überkleidet" (vgl. 2. Kor. 5, 4). Hier wäre der Gedanke wieder beim "Kleid", beim "Weben" (siehe Teil I dieser Studie)...
"denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott." Kol. 3, 3
"zu einem unverweslichen, und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, welches in den Himmeln aufbewahrt ist für euch." 1. Petr. 1,4
"Ich aber werde von beidem bedrängt, indem ich Lust habe, abzuscheiden und bei Christo zu sein, denn es ist weit besser." Phil. 1, 23
Hier spricht Paulus seinen grossen Wunsch aus. Wie im 2. Tim. 4, 6 benutzt er das Wort ANALYOO - ANALYSIS (!) für das üblich gebrauchte "Abscheidung". Besser übersetzt wäre es mit "Auflösung", "Hin-auf-Lösung" von dem "was geknüpft, gewoben" war...der Tod löst den Leib auf, der "Faden wird hinaufgespult", durch den Tod verlagert sich die Körperlichkeit des Christen in die Himmel, ein geheiligter Christ geht nicht ins Totenreich hinunter.
"Denn wir wissen, dass, wenn unser irdisches Haus, die Hütte, zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, ein ewiges, in den Himmeln. Denn in diesem freilich seufzen wir, uns sehnend, mit unserer Behausung, die aus dem Himmel ist, überkleidet zu werden; so wir anders, wenn wir auch bekleidet sind, nicht nackt erfunden werden. Denn wir freilich, die in der Hütte sind, seufzen beschwert, wiewohl wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben. Der uns aber eben hierzu bereitet hat, ist Gott, der uns auch das Unterpfand des Geistes gegeben hat. So sind wir nun allezeit guten Mutes und wissen, dass, während einheimisch in dem Leibe, wir von dem Herrn ausheimisch sind; denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen; wir sind aber guten Mutes und möchten lieber ausheimisch von dem Leibe und einheimisch bei dem Herrn sein. Deshalb beeifern wir uns auch, ob einheimisch oder ausheimisch, ihm wohlgefällig zu sein." 2. Kor. 5, 1-9
In diesem Text kommt der Gedanke eines "zweiten Körpers" in den Himmeln am klarsten zum Ausdruck. Wird das irdische Zelthaus zerstört, das Zelttuch "fadenmässig" aufgelöst, dann haben wir einen Bau aus Gott, in den Himmeln. Wir sehnen uns danach, mit dieser heimlichen Behausung überkleidet zu werden, also verwandelt (nach 1. Kor. 15, 52) anstatt zu sterben. So würde das Sterbliche verschlungen von dem Leben. Bewegungsmässig kommt also die himmlische Behausung auf uns zu, von oben nach unten, ähnlich wie das Neue Jerusalem vom Himmel nieder kommt (vgl. Off. 21, 10)!
Die spekulative Zusammenfassung aller drei Teile dieser Betrachtung
Wir haben drei Körper: einen im Verborgenen in der Erde, einen auf Erden und einen im Himmel. Unsere geistliche "Urform" wäre oben, unsere körperliche "Urform" unten und beides zusammen zeigt sich hier im Leben auf Erden:
Wir entwickeln uns entweder nach oben hin (durch Lichtzuwachs, d.h. Nachfolge Jesu im Licht des Wortes) oder nach unten hin (durch Lichtsverminderung im irdisch-gesinntsein, im sündigen Wandel).
Durch Bekehrung - Wiedergeburt wird der Prozess des Werdens nach oben gefördert, "ist jemand in Christo, ist er eine neue Schöpfung" 2. Kor. 5, 17.
Ins Lebensbuch kann man nicht eingeschrieben werden, sondern nur ausgelöscht (zu dieser Aussage alle Stellen in einer Konkordanz nachschlagen!). Die Rettung und die Erkenntnis der Wahrheit steht allen Menschen offen (1. Tim. 2, 4).
Die Themata "Erwählung" (Eph. 1, 4) oder "zeitliche Aspekte der Berufung" (Röm. 8, 30), würden den Rahmen dieser Betrachtung sprengen.