Nicht alles, was wir im alltäglichen Sprachgebrauch "Lüge" nennen, ist auch Lüge im biblischen Sinn. Denn in der Heiligen Schrift kommt die sogenannte Lüge in Abstufungen vor - von der boshaften Lüge bis zu Formen, in denen sie keine eindeutige Lüge mehr ist und sich in Richtung "List" und sogar zur "Strategie" verändert. Dennoch werden auch List und Strategie oft als Lüge empfunden. Nennen wir die Abstufungen wie folgt:
Die teuflische, böse Lüge - PSEUDOS
Die böse, hinterhältige Lüge als List - DOLOS
Die ambivalente (wertfreie) List - PANOURGIA
Die weise List, die Strategie - STRATEIA
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Die Lüge und ihr Gegenteil
Zum Glück ist es klar, wo die Lüge herkommt: von einer Person, vom Vater der Lüge, vom Teufel. Jesus offenbart es im Johannes-Evangelium 8,44. Glücklich darf sich auch der Mensch nennen, der die teuflische Lüge durchschaut und von ihr Abstand nimmt. Jedoch, wie gesagt, ist nicht alles Lüge, was "nicht wahr" ist. Denn das Gegenteil von Lüge ist nicht Wahrheit im Sinne wie wir das Wort " Wahrheit" gebrauchen, sondern ist - auch eine Person! Der Person Teufel steht also die Person Jesus gegenüber. Jesus nennt sich "die Wahrheit" (Johannes 14,6) und bezeugt die Wahrheit (Johannes 18,37). Ich denke, wir fahren am besten mit der Wahrheit, wenn auch wir sie von unserer Person aus sehen - also "subjektiv" einordnen. Das heisst, was ich "subjektiv" als Wahrheit empfinde, muss "objektiv" für jemand anderen nicht ebenso wahr sein. Folglich gibt es Lüge und "nicht Wahres", das aber keine "Lüge" sein muss. Versuchen wir nun in dieser Studie, die nicht immer einfachen Unterschiede aufzuzeigen.
PSEUDOS - die teuflische, böse Lüge
PSEUDOS, das griechische Wort im NT für "Lüge" kommt 9 mal vor ( Johannes 8,44 / Römer 1,25 / Epheser 4,25 / 2. Thessaloniker 2,9 / 2,11 / 1. Johannes 2,21 / 2,27 / Offenbarung 21,27 / 22,15 ). Es steht immer in einem negativen Sinn, wie zum Beispiel schon im ersten Vorkommen aus dem Johannes-Evangelium 8,44 ersichtlich ist. Dort sehen wir den Teufel als "den Vater, den Ursprung der Lüge". Überall wo biblische Wortbildungen mit PSEUDO vorkommen, sind sie IMMER - stärker als im deutschen Sprachgefühl - im negativen, ja teuflischen Sinn:
PSEUDOMAI - lügen, es kommt 12 mal vor (Matthäus 5,11 / Apostelgeschichte 5,3+4 / Römer 9,1 / 2. Korinther 11,31 / Galater 1,20 / Kolosser 3,9 / 1. Timotheus 2,7 / Hebräer 6,18 / Jakobus 3,14 / 1. Johannes 1,6 / Offenbarung 3,9).
PSEUSMA - die abgeschlossene Lüge, einmal vorkommend in Römer 3,7.
PSEUSTES - der Lügner, 10 Vorkommnisse (Johannes 8,44 + 55 / Römer 3,4 / 1. Timotheus 1,10 / Titus 1,12 / 1. Johannes 1,10 / 2,4 / 2,22 / 4,20 / 5,10).
PSEUDES - der Lügner, drei Vorkommnisse (Apostelgeschichte 6,13 / Offenbarung 2,2 / 21,8 ).
PSEUDONYMOS - das heisst "lügenhaft benannt", einmal vorkommend in 1. Timotheus 6,20.
PSEUDOMARTYREO - lügnerisch bezeugen. Sechs Vorkommnisse (Matthäus 19,18 / Markus 10,19 / 14,56 + 57 / Lukas 18,20 / Römer 13,9).
PSEUDOMARTYR - der Lügenzeuge, drei Vorkommnisse (Matthäus 26,60 , dort zweimal / 1. Korinther 15,15).
PSEUDOMARTYRIA - das Lügenzeugnis, zwei Vorkommnisse (Matthäus 15,19 + 26,59).
PSEUDOLOGOS - das Lügenwort, einmal vorkommend in 1. Timotheus 4,2.
PSEUDADELPHOS - der lügnerische Bruder, zwei Vorkommnisse (2. Korinther 11,26 / Galater 2,4).
PSEUDAPOSTOLOS - der lügnerische Apostel, einmal vorkommend in 2. Korinther 11,13.
PSEUDODIDASKALOS - der lügnerische Lehrer, einmal vorkommend in 2. Petrus 2,1.
PSEUDOPROPHETES - der Lügenprophet, elf Vorkommnisse (Matthäus 7,15 / 24,11 / 24,24 / Markus 13,22 / Lukas 6,26 / Apostelgeschichte 13,6 / 2. Petrus 2,1 / 1. Johannes 4,1 / Offenbarung 16,13 / 19,20 / 20,10).
PSEUDOCHRISTOS - der lügnerische Christus, zwei Vorkommnisse (Matthäus 24,24 / Markus 13,22).
DOLOS - die böse, hinterhältige Lüge als List
Diese Art von Lüge kommt als Hauptwort 12 mal im NT vor (Matthäus 26,4 / Markus 7,22 und 14,1 / Johannes 1,47[48] / Apostelgeschichte 13,10 / Römer 1,29 / 2. Korinther 12,16 / 1. Thessalonicher 2,3 / 1. Petrus 2,1 und 22 / 1. Petrus 3,10 / Offenbarung 14,5) und als Tätigkeitswort nur 1 mal (2. Korinther 4,2). Die erste Stelle im Matthäus 26,4 zeigt klar den Sinn: es ist die böse List, die Falschheit. Das "ohne Falsch oder ohne Fehl-Sein" von Nathanael zeigt DOLOS in dieser erweiterten Bedeutung. Als Verb in 2. Korinther 4,2 sehen wir DOLO-O im Sinn von "fälschen".
Weitere abgeleitete Vorkommnisse:
ADOLOS - 1. Petrus 2,2. Bedeutung: "unverfälscht, ohne List".
DOLIOS - 2. Korinther 11,13. Heisst "listig, schlau".
DOLIO-O - Römer 3,13. Sinn: "täuschen".
Als zusätzliche Wortverwandtschaft sehe ich DELEAZO (von TO DELEAR, der Köder), was mit "anködern, reizen, anlocken, verlocken" übersetzt wird (Jakobus 1,14 / 2. Petrus 2,14 und 18).
An der Aussage in 2. Korinther 4,2 sehen wir eine Erweiterung des Täuschens mit List in dem Wort PANOURGIA .
PANOURGIA , die ambivalente List
Das Wörterbuch von Professor Schirlitz definiert PANOURGOS wie folgt: "Dieses Eigenschaftswort setzt sich aus den Stämmen PAS ("jeder, alle, alles...") und ERG- , ERGAZOMAI (werken, bewirken, tätigen...etc.) zusammen. Es bezeichnet jemanden, der alles zu tun im Stande ist - sowohl im guten Sinn zu jedem Geschäft tüchtig ist, als auch im bösen Sinn listig, schlau und betrügerisch".
Im 2. Korintherbrief 12,16 gebraucht Paulus das PANOURGOS in ironischer Art.
PANOURGIA hat einen ambivalenten Wert, ist somit eigentlich wertfrei.
Das neutestamentliche Bezeugen dieses Wortes wird allerdings in negativer Art eingesetzt - es sei denn, dass Gott (und Jesus) zu den gleichen Waffen der List greift, um den Listigen die Grenzen ihrer "Weisheit" aufzuzeigen und sie zu beschämen.
Die Vorkommnisse von PANOURGIA sind:
Lukas 20,23 / 1. Korinther 3,19 / 2. Korinther 4,2 und 11,3 / Epheser 4,14.
In Lukas 20,23 merkt Jesus die fallenstellende List der Fragenden und antwortet nicht minder "listig". Denn auf seine Gegenfrage und Antwort hin müssen die Versucher erstaunt schweigen!
Im 1. Korintherbrief 3,19 erwähnt Paulus ein Zitat aus Hiob 5,12, in dem Gott die "Weisen dieser Welt in ihrer Klugheit (bei Luther), in ihrer List (Elberfelder) erhascht".
Im 2. Korintherbrief 4,2 steht kurz innerhalb einer längeren Aussage: "Wir wandeln nicht in (böser) List".
Wie die Schlange Eva listig täuschte steht in 2. Korinther 11,3 und im Epheserbrief 4,14 lesen wir von List zur "methodischen Täuschung".
Methode kann allerdings auch in Strategien zu finden sein. So kommen wir zu der STRATEIA.
STRATEIA - die weise List, die Strategie
Damit dem Leser die umfassende Wortverwandtschaft von STRATEIA zugänglich ist, habe ich hier ebenso alle Nennungen im Neuen Testament zusammengestellt. Meine themabezogenen Hauptaussagen möchte ich auf 2. Korinther 10,4 und auf 1. Timotheus 1,18 (die zwei Stellen mit STRATEIA und STRATEUOO) abstützen. STRATEIA wird üblicherweise mit "Heereszug, Feldzug" übersetzt und "nimmt bildlich Bezug auf den Kampf mit den Schwierigkeiten bei der Ausübung des apostolischen Lehramts" (Zitat Schirlitz). Es leitet sich ab von STRATOS - das Lager. Wie verhält man sich im Lager Gottes, umlagert von Gott entgegengesetzten Gesinnungen? Darüber dann mehr nach der folgenden Aufzählung.
STRATEUMA - acht Vorkommnisse: Matthäus 22,7 / Lukas 23,11 / Apostelgeschichte 23,10 + 27 / Offenbarung 9,16 + 19,14 + 19,19. Es heisst das Kriegsheer, das Heer. Oder auch nur "eine Schar Soldaten" oder, im Plural "das Gefolge, die Hofleute".
STRATEUOO - sieben Vorkommnisse: Lukas 3,14 / 1. Korinther 9,7 / 2. Korinther 10,3 / 1. Timotheus 1,18 / 2. Timotheus 2,4 / Jakobus 4,1 / 1. Petrus 2,11. Es übersetzt sich normalerweise mit "Soldat-sein und Kriegsdienste tun". Allgemein wird es im Sinne von "streiten" gebraucht, wie zum Beispiel Petrus sagt, dass die "fleischlichen Gelüste wider die Seele streiten".
STRATEGOS - zehn Vorkommnisse: Luks 22,4 +52 / Apostelgeschichte 4,1 + 5,24 + 5,26 + 16,20 + 22 + 35 + 36 + 38 . Der STRATEGOS ist der Feldherr und der höchste Beamte in den Städten der Kolonien. Der levitische Befehlshaber der Tempelpolizei wurde ebenso genannt (siehe Lukas 22,52).
STRATIA - steht in Lukas 2,13 und Apostelgeschichte 7,42. Es ist die Bezeichnung für das "himmlische Heer, die Engel" und das "Heer der Himmelskörper, die Gestirne".
STRATIOOTES - 27 Vorkommnisse: Matthäus 8,9 + 27,27 + 28,12 / Markus 15,16 / Lukas 7,8 + 23,36 / Johannes 19,2 + 23 + 19 + 23 + 24 + 32 + 34 / Apostelgeschichte 10,7 + 12,4 + 6 + 8 / 21,32 + 35 / 23,23 + 31 / 27,31 + 32 + 42 / 28,16 / 2. Timotheus 2,3 . Als Wort für "Krieger, Soldat, Streiter" kommt es oft vor.
STRATOLOGEOO - steht nur in 2. Timotheus 2,4 . Es heisst "das Heer versammeln, Soldaten zum Dienst anwerben".
STRATOPEDARCHES - steht nur in Apostelgeschichte 28,16 und heisst "Anführer des Lagers, Befehlshaber der Prätorianer" (der kaiserlichen Leibwache).
STRATOPEDON - steht nur in Lukas 21,20. Das Wort setzt sich aus STRATOS, das Lager und TO PEDON, der Boden (das Feld) zusammen, also bedeutet es "das Feldlager, das Heer".
Nun zurück zu den oben erwähnten Stellen in 1. Timotheus 1,18 und 2. Korinther 10,4. Ich zitiere die unrevidierte Elberfelder Übersetzung. Paulus schreibt seinem "Lieblingssohn" Timotheus: "...dass du den guten Kampf kämpfest...". Im Griechischen steht aber nicht "Kampf" wie in Epheser 6,12 (dort steht HE PALE) oder wie im 2. Timotheusbrief 4,7 (hier steht HO AGON), sondern STRATEIA. Es ist der Kampf, der mit Überlegung oder mit List geführt wird und den wir besser "Strategie" nennen würden. Und im 2. Korintherbrief 10,4 + 5 lesen wir auch warum. Hier schreibt Paulus: "...denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig (die Fussnote sagt: "Gott gemäss mächtig") zur Zerstörung von Festungen, indem wir Vernunftschlüsse zerstören...". Direkt aus dem Griechischen übersetzt, tönt es wie folgt: "...denn die Waffen (TA HOPLA) unserer Strategie (sind) nicht fleischlich, sondern (für) Gott "dynamisch wirksam" zum Niederreissen von Festungen...". Das selten gebrauchte Wort für "Festungen" (TO OCHYROMA) ist eine Art Bollwerk, hinter dem sich jemand versteckt, nicht nur um Schutz zu suchen, sondern hauptsächlich um mit List zu siegen! Das Weitere "...indem wir Vernunftschlüsse niederreissen..." heisst LOGISMOUS KATHAIROUNTES und bedeutet "Überlegungen, Pläne im feindlichen Sinne niederreissen" (Zitat Schirlitz).
Paulus erklärt einen geistlich geführten, strategischen Kampf. Er ist ja ein Nachahmer Gottes (1. Korinther 11,1 und 4,16) und Gott ist DER Stratege schlechthin!
Gottes strategische Ratschläge
Nehmen wir als erstes Beispiel die Auszugsgeschichte Israels aus Aegypten ab 2. Mose 3,18: Wollte Gott, dass Israel nur drei Tagesreisen in die Wüste zöge, um Ihm, Jahwe, zu opfern?? Wollte Gott nicht sein Volk etwas weiter wegführen und das für immer? Vers 19 sagt uns, dass dies nicht ohne Strategie gehen würde... und diese erklärt Er dann Mose ab Vers 20. Es wurde eine lange, schmerzvolle Geschichte. Sie endete mit der Erfüllung von Gottes Plan im Lande Kanaan.
Aber beim Nachdenken über Gottes Allmacht hätte man diese Sache auch "direkter" lösen können. Doch wer sind wir , dass wir so denken? Gott hat immer einen göttlichen Plan hinter ALLEM, das er tut... Und ALLES wird in die Aussage von 1. Korinther 15,28b einmünden!
Waren alle Akteure in der Exodus-Geschichte des Volkes Israel von Anfang an bereit für den Auszug? War alles zeitmässig ausgereift - im Guten wie bei Moses und im Schlechten wie bei Pharao? Wann mussten die Götter Ägyptens die Herrlichkeit des Gottes Israels anerkennen?
Gott geht in seinen Plänen langsam, strategisch und zielgerichtet vor.
Die "Gefässe" Gottes - zur Ehre und Unehre
Paulus schreibt an Timotheus in seinem 2. Brief (Kapitel 2, 20):
"In einem grossen Haus sind nicht allein goldene und silberne Gefässe, sondern auch hölzerne und solche aus Ton. Etliche davon sind zu Ehren, etliche zu Unehren." Er meint Menschen damit. Alle werden gebraucht, aber nicht alle sind zu "reinem Gebrauch". Wer zum Beispiel schenkt aus einem hölzernen Bottich Getränke ein? Wir sollen die Aufgaben aller um uns möglichst klar erkennen und unsere Aufgaben nicht mit den ihren vermischen, damit wir "zu allem guten Werk bereit sind", wie es im 21. Vers heisst. Da wir aber alle in diesem "grossen Haus" miteinander wirken, um Gottes Willen zu erfüllen, braucht es oft strategische Weisheit.
Die wichtigste Strategie aller Zeiten...
...war die Art und Weise wie Gott die Heilsgeschichte vollbrachte.
Wer die Aussage im 1. Brief an die Korinther, Kapitel 2, 7-9 erfasst, der hat das vielleicht Wichtigste im Neuen Testament erfasst! Dort steht: " ...wir reden von der... verborgenen Weisheit Gottes... welche keiner von den Obersten dieses Zeitalters erkannt hat. Denn hätten sie sie erkannt, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt! Sondern wie geschrieben steht: was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott denen bereitet, die ihn lieben".
Stellen wir es uns vor: die Mächte der Finsternis, die ja seit Urzeiten Einblicke in die Schöpfung Gottes hatten und zudem das Werden der Heiligen Schrift mitverfolgten und bestens kannten, erkannten nicht, dass Jesus in der grössten Erniedrigung und im Tod am Kreuzespfahl sein Ziel der Erlösung vollbringen würde! Und das obwohl genug prophetische Hinweise im Alten Testament stehen und Jesus selbst offen darüber sprach. Wieso verstanden sie es nicht? Wieso erkannten sie diese "Heils-Strategie" Gottes nicht?
Liebe und Wahrheit
Weil sie Gott nicht liebten!! Weil sie diese Liebe verloren, als sich Gottes Licht von ihnen zurückzog (siehe auch "Wie enstand das Böse" auf www.xandry.ch) und somit Liebespläne nicht mehr verstehen konnten. Im Epheserbrief 4,14-15 steht klar, dass, wenn wir aus den geistlichen Kinderschuhen herauswachsen und zu dem Haupt Jesus hinwachsen, wir es in Wahrheit und Liebe tun. Beides braucht es, um den Verführungslisten nicht zum Opfer zu fallen.
Lieblose Wahrheit?
Ja, leider gibt es sie. Weil, wie schon gesagt, Wahrheitsempfinden subjektiv ist. Wende ich "meine Wahrheit" an, ohne auf die Liebe dabei zu achten, verhalte ich mich schon nicht mehr nach dem Maßstab der Aussage im Epheserbrief 4.15. Der Alltag ohne die "Liebes-Unwahrheiten" ist zerstörerisch. Bin ich zum Essen eingeladen und es schmeckt mir nicht, so werde ich auf die Frage "schmeckt es dir?" sicherlich nicht mit meiner "Wahrheit" antworten... So gibt es täglich viele Momente, die ohne die Liebes-Unwahrheiten ein harmonisches Gesellschaftsleben verunmöglichen.
Es gibt und gab immer wieder Situationen, die mehr als solche kleine Unwahrheiten waren - weil es dabei um Leben und Tod ging. Wie steht es mit im Keller versteckten und von der Obrigkeit gesuchten Flüchtlingen - muss ich sie "wahrheitsgetreu" angeben oder nicht, wenn die Geheimpolizei an meiner Haustür nach ihnen fragt? Manche Christen sagen JA dazu, manche NEIN.
In jedem einzelnen Fall wird das Gewissen - an den Glauben gebunden - die Entscheidung treffen. Und das Gewissen handelt wiederum gemäss der Prägung des Menschen... und sucht sich Wege, die es verantworten kann.
Oder - anders ausgedrückt - ein Christ sucht sich Strategien in von Liebe geprägter Wahrheit. Könnte man hier auch den vielgebrauchten Begriff "Notlüge" ansiedeln?
Lieblose Wahrheit sollte es unter Menschen, die Jesus Christus durch den Glauben in sich tragen, nicht geben. Denn Gott ist Liebe und Jesus ist die Wahrheit (1. Johannesbrief 4, 8 und Johannes-Evangelium 14, 6).
Gott wird einen jeden so führen, dass weder die PSEUDOS Lüge, noch die DOLOS Lüge als List, auch nicht die PANOURGIA List, sondern die weise List, die STRATEIA-Strategie in wahrheitsgetragener Liebe zur Anwendung kommt.